Leica M9-P

Kameravorstellung

Leica M9-P

31. August 2016
Letzte Änderung 19. September 2016

Lange habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir eine neue Kamera zu kaufen. Erst sollte es eine Nikon D800 werden, weil ich eine hohe Auflösung wollte, doch das verzögerte sich, weil ich das Geld nicht hatte. In dieser Zeit hatte ich begriffen, dass ich die hohe Auflösung gar nicht brauche und lieber eine kleine leichte Ausrüstung für unterwegs kaufen sollte. Ich kaufte dann sehr preiswert die Fuji X-E1. Doch jetzt brauchte ich neue Objektive, zwar konnte ich meine Nikon-Objektive adaptieren, aber die waren eigentlich zu groß für die Fuji, das sah völlig unausgewogen aus. Also wurden es letztendlich Messsucherobjektive mit M-Bajonett, die ich allerdings auch adaptieren musste. Dieses kleine, leichte Reiseset hatte ich hier vorgestellt. Da ich adaptieren aber eigentlich nicht so mag, kam der Gedanke auf, mir doch die passende Kamera zu den Objektiven zu kaufen. Es wurde dann die Leica M9-P. Die P-Version, die ja leider noch deutlich teurer ist, als die normale M9, musste es sein, weil es die M9 nicht in Silber gibt. Eine mir völlig unverständliche Entscheidung von Leica, diese Kamera nicht mehr in einer schwarzen und einer silbernen Variante anzubieten. Aber die M9-P gibt es in Silber, ich habe eine bekommen und die Welt ist wieder in Ordnung.

Leica M9-P

Allgemein

Die Leica M9-P ist eine digitale Kleinbild-Messsucherkamera. Sie reiht sich somit, soweit das für eine Digitalkamera überhaupt möglich ist, in die lange Reihe der Leica M-Kameras, die 1954 mit der M3 begann, ein. Dabei hat sich das Design nur unwesentlich geändert. Der Schnellspannhebel ist natürlich weggefallen, ein Display hinzu gekommen und insgesamt ist sie etwas größer geworden. Leica setzt auch bei den digitalen Ms auf das Prinzip »weniger ist mehr«, und so sind auch bei der M9-P die Bedienungselemente und vor allem die Menüpunkte überschaubar - man kommt auch ohne Handbuch sofort mit ihr klar.

Die M9-P ist im Prinzip eine M9 mit nur sehr wenigen Verbesserungen:

Technische Daten

Von den vielen technischen Daten einer Digitalkamera werden hier an dieser Stelle nur ein paar der wichtigsten aufgelistet. Datenblätter mit allen relevanten Daten findet man genügend im Internet.

Technische Daten
Sensor CCD-Sensor 24mm x 36mm
Auflösung 18,5 Megapixel
Farbtiefe 14 Bit
ISO (80) 160 bis 2500
Bajonett Leica M-Bajonett
Verschlusszeiten 1/4000s - 32s plus B
Blitzsynchronisation 1/180s
Gewicht 595g (827g mit Zeiss Planar 50mm)

Bedienung

Zu der Bedienung der M9-P gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wer schon einmal eine klassische Kamera benutzt hat, kommt auch mit der Leica klar. Die wenigen Menüpunkte sind weitgehend selbsterklärend, so dass ich auch darauf gar nicht groß eingehen will.

Haptik und Verarbeitung

Das ist einer der Punkte, wo die Leica glänzen kann. Haptik und Verarbeitung sind exzellent! Sie fühlt sich an, wie ein massives Stück Metall. Nichts wackelt, nichts quietscht oder kratzt, alles funktioniert, wie es soll.

Die Kamera und ihre Besonderheiten

Die M9-P hat mich von Anfang an fasziniert. Als bekennender Haptikfan, dem Haptik und Verarbeitung wichtiger sind als technische Leistungsfähigkeit, musste ich natürlich auch begeistert sein. Ich war es um so mehr, als ich die ersten Bilder auf meinem PC betrachtete. Die Qualität der Bilder, die bei meinem Workflow hinten rauskommen, ist deutlich besser als bei meiner Fuji. Sie scheinen auch irgendwie anders zu sein, aber ich habe bisher erst sehr wenig Bilder gemacht, so dass ich dazu noch nichts Konkretes sagen möchte.
Einen kleinen Mangel konnte ich allerdings schon beim zweiten Bild feststellen: aufgrund des fehlenden Tiefpassfilters neigt die Kamera bei manchen Motiven zu sichtbarem Moiré.

Zusammenfassung

Die Kamera ist einfach toll. Auf dem Papier können die technischen Daten zwar nicht mit anderen modernen Kameras mithalten, aber all die tollen Features dieser Kameras machen keine besseren Bilder. Moderne Digitalkameras sind alle gut genug für erstklassige Bilder. Dafür gibt einem die Leica beinahe das Gefühl mit einer 50 Jahre alten Kamera zu fotografieren - und das meine ich ausschließlich im positiven Sinne! Ich bin jedenfalls schwer gepackt vom Leica-Virus, obwohl sich das mit meinem Bankkonto so gar nicht verträgt.

Beispielbilder

Die Beispielbilder sind natürlich zu klein und zu stark bearbeitet, um die spezifischen Vor- und Nachteile der Kamera offenzulegen. Aber das ist auch gar nicht meine Absicht. Ich möchte mit den Beispielbildern zeigen, was mit der Kamera, als Teil meines gesamten Workflows, am Ende heraus kommen kann. Wie immer, ist auch hier der limitierende Faktor mein eigenes Können (bzw. meine eigene Unfähigkeit).

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