Letzte Änderung 19. September 2016
Lange habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir eine neue Kamera zu kaufen.
Erst sollte es eine Nikon D800 werden, weil ich eine hohe Auflösung
wollte, doch das verzögerte sich, weil ich das Geld nicht hatte. In
dieser Zeit hatte ich begriffen, dass ich die hohe Auflösung gar nicht
brauche und lieber eine kleine leichte Ausrüstung für unterwegs
kaufen sollte. Ich kaufte dann sehr preiswert die Fuji X-E1. Doch jetzt
brauchte ich neue Objektive, zwar konnte ich meine Nikon-Objektive adaptieren,
aber die waren eigentlich zu groß für die Fuji, das sah völlig
unausgewogen aus. Also wurden es letztendlich Messsucherobjektive mit
M-Bajonett, die ich allerdings auch adaptieren musste. Dieses kleine, leichte
Reiseset hatte ich hier vorgestellt.
Da ich adaptieren aber eigentlich nicht so mag, kam der Gedanke auf, mir
doch die passende Kamera zu den Objektiven zu kaufen. Es wurde dann die
Leica M9-P. Die P-Version, die ja leider noch deutlich teurer ist, als
die normale M9, musste es sein, weil es die M9 nicht in Silber gibt. Eine
mir völlig unverständliche Entscheidung von Leica, diese Kamera
nicht mehr in einer schwarzen und einer silbernen Variante anzubieten.
Aber die M9-P gibt es in Silber, ich habe eine bekommen und die Welt ist wieder
in Ordnung.
Leica M9-P
Allgemein
Die Leica M9-P ist eine digitale Kleinbild-Messsucherkamera. Sie reiht
sich somit, soweit das für eine Digitalkamera überhaupt möglich
ist, in die lange Reihe der Leica M-Kameras, die 1954 mit der M3 begann, ein.
Dabei hat sich das Design nur unwesentlich geändert. Der Schnellspannhebel
ist natürlich weggefallen, ein Display hinzu gekommen und insgesamt
ist sie etwas größer geworden. Leica setzt auch bei den digitalen
Ms auf das Prinzip »weniger ist mehr«, und so sind auch bei der
M9-P die Bedienungselemente und vor allem die Menüpunkte überschaubar
- man kommt auch ohne Handbuch sofort mit ihr klar.
Die M9-P ist im Prinzip eine M9 mit nur sehr wenigen Verbesserungen:
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Das Displayglas besteht aus Saphirglas.
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Die Belederung ist griffiger.
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Das große rote Leica-Logo wurde vorne entfernt.
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Es gibt sie in Silber (ganz wichtig).
Technische Daten
Von den vielen technischen Daten einer Digitalkamera werden hier an dieser
Stelle nur ein paar der wichtigsten aufgelistet. Datenblätter mit allen
relevanten Daten findet man genügend im Internet.
Technische Daten
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Sensor
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CCD-Sensor 24mm x 36mm
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Auflösung
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18,5 Megapixel
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Farbtiefe
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14 Bit
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ISO
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(80) 160 bis 2500
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Bajonett
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Leica M-Bajonett
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Verschlusszeiten
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1/4000s - 32s plus B
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Blitzsynchronisation
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1/180s
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Gewicht
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595g (827g mit Zeiss Planar 50mm)
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Bedienung
Zu der Bedienung der M9-P gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wer schon
einmal eine klassische Kamera benutzt hat, kommt auch mit der Leica klar. Die
wenigen Menüpunkte sind weitgehend selbsterklärend, so dass ich auch
darauf gar nicht groß eingehen will.
Haptik und Verarbeitung
Das ist einer der Punkte, wo die Leica glänzen kann. Haptik und Verarbeitung
sind exzellent! Sie fühlt sich an, wie ein massives Stück Metall. Nichts
wackelt, nichts quietscht oder kratzt, alles funktioniert, wie es soll.
Die Kamera und ihre Besonderheiten
Die M9-P hat mich von Anfang an fasziniert. Als bekennender Haptikfan, dem
Haptik und Verarbeitung wichtiger sind als technische Leistungsfähigkeit,
musste ich natürlich auch begeistert sein. Ich war es um so mehr, als ich
die ersten Bilder auf meinem PC betrachtete. Die Qualität der Bilder,
die bei meinem Workflow hinten rauskommen, ist deutlich besser als bei meiner
Fuji. Sie scheinen auch irgendwie anders zu sein, aber ich habe bisher erst
sehr wenig Bilder gemacht, so dass ich dazu noch nichts Konkretes sagen
möchte.
Einen kleinen Mangel konnte ich allerdings schon beim zweiten Bild feststellen:
aufgrund des fehlenden Tiefpassfilters neigt die Kamera bei manchen Motiven
zu sichtbarem Moiré.
Zusammenfassung
Die Kamera ist einfach toll. Auf dem Papier können die technischen Daten
zwar nicht mit anderen modernen Kameras mithalten, aber all die tollen Features
dieser Kameras machen keine besseren Bilder. Moderne Digitalkameras sind alle
gut genug für erstklassige Bilder. Dafür gibt einem die Leica beinahe
das Gefühl mit einer 50 Jahre alten Kamera zu fotografieren - und das meine
ich ausschließlich im positiven Sinne! Ich bin jedenfalls schwer gepackt
vom Leica-Virus, obwohl sich das mit meinem Bankkonto so gar nicht verträgt.
Beispielbilder
Die Beispielbilder sind natürlich zu klein und zu stark bearbeitet,
um die spezifischen Vor- und Nachteile der Kamera offenzulegen. Aber das
ist auch gar nicht meine Absicht. Ich möchte mit den Beispielbildern
zeigen, was mit der Kamera, als Teil meines gesamten Workflows, am Ende
heraus kommen kann. Wie immer, ist auch hier der limitierende Faktor mein
eigenes Können (bzw. meine eigene Unfähigkeit).
Klassisches Siegerländer Wohnhaus
Nikolaikirche
Blick aus dem Bürofenster
Zwei Kirchen von Siegen
Das neu gestaltete Siegufer (mit Moiré)
Kugelgastank