Nikkor-S 2,8/35mm

Objektivbeschreibung

Nikkor-S 2,8/35mm

29. Juli 2014
Letzte Änderung 20. Mai 2016

Ein Objektiv, das mich sehr beeindruckt hat, ist das Nikkor-S 2,8/35mm. Obwohl es in vielen Berichten, unter anderem von Bjørn Rørslett, nicht so gut wegkommt, bin ich ganz begeistert von diesem Objektiv. Ich möchte es daher an dieser Stelle kurz vorstellen. Dabei ist diese Vorstellung nicht als Test zu werten, dazu gehe ich bei meinen Objektivbeschreibungen viel zu subjektiv vor. Aber vielleicht kann ich mit meiner Vorstellung dieses Objektivs ja bei dem einen oder anderen etwas Interesse für diese alten Objektive wecken.

Nikkor-S 2,8/35mm

Allgemein

Das Objektiv stammt vermutlich aus dem Jahr 1972 und ist ein pre-AI Objektiv vom Typ A. Mein Exemplar ist allerdings mit dem AI-Kit von Nikon auf AI umgerüstet worden, so dass es heute mit allen Nikon DSLRs genutzt werden kann. Die AI-Blendenübertragung hat Nikon 1977 eingeführt. Alle neueren Objektive sind, so wie sie sind, problemlos zu nutzen. Die pre-AI Objektive können allerdings beim Ansetzen an die Kamera diese beschädigen! Zum Glück hat Nikon für die damaligen Objektive Umbaukits angeboten, so dass auch heute noch viele dieser alten Schätze nutzbar sind.

Technische Daten

In der folgenden Tabelle sind die technischen Daten des Objektivs zusammengetragen.

Technische Daten
Optischer Aufbau 7 Linsen in 6 Gruppen
Bildwinkel 62°
Max. Blende 2,8
Min. Blende 16
Blendenlamellen 6
Naheinstellgrenze 30cm
Fokusdrehwinkel 190°
Filtergewinde 52mm
Durchmesser 62,5mm
Länge 45,5mm
Gewicht 200g
Streulichtblende HN-3
Kameraanschluss Nikon-F

Besonderheiten

Die pre-AI Objektive vom Typ A unterscheiden sich von denen vom Typ C durch die Vergütung. Der Typ A ist einfach vergütet, während der Typ C mehrfach vergütet ist. Die Objektive vom Typ C unterscheiden sich in der Bezeichnung durch ein angehängtes -C. So würde das vorgestellte Objektiv als Typ C folgendermaßen heißen: Nikkor-S-C 2,8/35mm.

Bedienung

Die Bedienung dieses Objektiv ist sehr angenehm, wenn man sich damit abfinden kann, auf Autofokus zu verzichten. Der Fokusring lässt sich etwa 190° drehen, was zu einer präzisen und schnellen Fokussierung führt. Die Blende rastet in ganzen Stufen ein, das mag mancher als Mangel empfinden, mich persönlich irritieren halbe Blendenstufen aber immer ein wenig.

Optik

An dieser Stelle sollte ich ja eigentlich noch etwas zu den optischen Qualitäten dieses Objektivs sagen. Aber das fällt mir immer etwas schwer. Ich mache mit meinen Objektiven keine Testfotos sondern Bilder. Da fallen, zumindest mir, die Stärken und Schwächen nicht sofort auf. Was mir allerdings am Anfang aufgefallen ist, ist dass das Objektiv bei Offenblende im Nahbereich etwas stark vignettiert. Bei realen Fotos, die ich meist etwas abgeblendet mache, ist mir das bisher nicht mehr aufgefallen. Daher würde ich das Objektiv nach meinem dreiteiligem Bewertungsschema (toll, ganz ok, schlecht) für ganz ok bewerten.

Haptik

Die Haptik dieser alten Nikkore ist sehr gut. Der Fokusring aus Metall fühlt sich sehr gut an und hat nach etwas nachfetten auch einen angenehm gedämpften Lauf. Es scheint bei diesen alten Nikkoren offenbar häufiger vorzukommen, dass sie etwas trocken sind und nachgefettet werden müssen. Der Blendenring läuft ebenfalls sehr gut und die einzelnen Blendenstufen rasten mit sanftem Klick ein. Allerdings benötigte er aber auch etwas neues Fett.

Zusammenfassung

Dieses Objektiv kann ich nicht objektiv bewerten. Es hat offensichtlich ein paar Schwächen, die bei meinen Alltagsbildern aber bisher nicht all zu sehr zum tragen kamen. Mechanisch gefällt es mir ausgesprochen gut und das Fotografieren mit diesem Objektiv aus Metall und Glas macht einfach Spaß. Zur Zeit gehört es zu meinen absoluten Favoriten.

Beispielbilder

Eifel

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